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SeMa Senioren Magazin Hamburg Ausgabe Februar 2015 - Für die Liebe ist jeder jung genug

Viele Tipps für Leben und Liebe im Alter

Es ist wie mit dem Radfahren: Wer es kann, der verlernt es nicht. Auch die Fähigkeiten, uns zu lieben und sexuell zu vereinigen, gehen bei älteren Frauen und Männern nicht grundsätzlich verloren. Manchmal aber die Lust oder die Ge- legenheit dazu. In ihrem neuen Buch „Sex Deluxe – sinnlich älter werden“ spricht Vanessa del Rae nicht nur ein Thema an, das immer noch als Tabu gilt. Sie gibt auch praktische Tipps, die das Liebesleben im Alter dauerhaft bereichern. Großeltern, die flirten oder sich küssen. Oder Eltern, die sich körperlich lieben und sogar ihre Freude haben. Vielleicht findet‘s im Kopfkino des einen oder anderen jungen Men- schen statt. In Wirklichkeit wollen Heranwachsende lieber nichts davon wissen. Und auch Frauen oder Männer mittleren Alters weisen es meistens von sich, dass ihre Eltern den Wunsch nach Lie- be verspüren oder ein aktives Liebes- und Sexualleben füh- ren. „Ne ne, so etwas tun meine Eltern nicht.“ „Die wollen das auch gar nicht“ – so oder so ähnlich lauten die Vorur- teile, mit denen Mitmenschen jenseits der 50 als asexuelle Wesen abgestempelt werden. „Sexualität wird, zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung, vorwiegend mit der Ju- gendlichkeit verbunden“, erklärt Vanessa del Rae und bringt mit ihrem Buch „Sex Deluxe – sinnlich älter werden“ gleich mehrfach den Beweis, dass es so keinesfalls ist. Das Gegen- teil ist vielmehr der Fall: Sex im Alter – das schickt sich noch Für die Autorin und „Coach für Kommunikation und Se- xualität“, die in Berlin eine eigene „Sensuality School“ un- terhält, hat „Sexualität auch im fortgeschrittenen Alter – in welcher Konstellation auch immer – etwas ausgesprochen Positives“. Dabei muss weder eine körperlich zurückgehen- de Vitalität noch eine geringe Potenz eine Hürde sein, um sich auch im Alter erfüllend zu lieben. „Ältere Männer sind meist die besseren Liebhaber, und ältere Frauen sind nicht weniger leidenschaftlich als junge“, so Vanessa del Rae. Wissen und Anwendung – auch beim Sex zweierlei Wenn dem so sei, warum braucht es dann eine Ausbildung, wie die ehemalige Leiterin einer Pflegeeinrichtung sie mit Mitte 40 absolviert hat, um den Umgang mit Sex zu lernen und zu vermitteln? Und warum ist es an der Zeit für ein Buch, wie sie es geschrieben hat? „Alle wissen alles über Sex – nur ich nicht“, hat Vanessa del Rae gedacht, als sie – auch bedingt durch die Trennung von ihrem damaligen Partner und dem Wunsch, beruflich noch mal etwas Neues anzufangen – noch einmal richtig durchgestartet ist. Dass das Gegenteil der Fall ist, musste sie in Gesprächen mit ihrem damaligen Coach, mit älteren Frauen und Männern sowie in privaten Begegnungen und Erfahrungen oft fest- stellen. „Wir wissen zwar, wie der reine Sex abläuft, aber wir 4 sind häufig nicht bereit oder in der Lage, unsere sexuellen Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und auszusprechen“, bringt sie es auf den Punkt. „Alle diese Facetten einer erfüllenden Sexualität müssen viele Menschen, die 50 und älter sind, erst für sich entde- cken, erkennen und lernen und dafür ihren Körper mit sei- nen sinnlichen Bedürfnissen kennenlernen“, ergänzt sie. Vor allem Frauen in der Mitte ihres Lebens, egal ob sie als Sin- gle oder in einer langjährigen Partnerschaft leben, würden ihre Bedürfnisse oft nicht kennen oder es gar nicht wagen, diese auszusprechen und auszuleben. „Die Altersgruppe der jetzt 50-Jährigen, die im Zuge des demografischen Wandels sprunghaft größer wird und die alten Menschen von mor- gen bildet, gibt sich zwar sehr locker und wissend. In Wirk- lichkeit sind viele davon aber unzureichend aufgeklärt und verstehen unter Sexualität nur das, was beim Akt des kör- perlichen Liebeslebens abläuft“, führt Vanessa de Rae einen Grund an, warum es für sie an der Zeit für ihr Buch ist. Körperpflege, Lebensweise, Stellungen – auf über 260 Sei- ten beschäftigt sie sich mit Fragen und Themen rund um die Sexualität im Alter und liefert praktische Tipps und Rat- schläge, um mehr vom Liebesleben zu haben. Welche Quel- len sie dafür benutzt hat? Und ob es „Vordenker“ gab, auf die sie sich beruft? „Ich hätte kein Buch geschrieben, wenn ich eines gefunden hätte, dass meine eigenen Fragen beant- wortet und meine Neugierde befriedigt hätte“, sagt die An- fang Fünfzigjährige selbstbewusst. Ihre praktischen Tipps stammen daher aus ihren Kursen und Einzelseminaren, die sie abhält, genauso wie aus ihren Coaching-Gesprächen, der umfassenden Recherche und den Geschichten, die sie im Miteinander mit Gleichaltrigen und viel älteren Frauen und Männern erlebt. Das sind Frauen, wie Karin, die nach 35 Jahren Ehe einen Schnitt machte, zwölf Kilo abnahm, in Cafés ging, an ihrer Attraktivität arbeitete, lernte auf Highheels zu gehen – und Männer wie Robert kennenlernte. Zwanzig Jahre jünger als sie, aber in dem Moment genau der richtige für eine Leiden- schaft, die sie vorher noch nie erlebt hatte … Oder Paare wie Roland und Sabine, in deren Leben sich vieles änderte, als sie Großeltern wurden, genauso wie Helga und Manfred, deren Ehe nach 30 Jahren erlahmt und sexuell auf dem Null- punkt angekommen war. „Wollen wir wirklich zusammen bleiben?“ Sich diese Frage zu stellen, kann für viele eine Chance sein. Für die Liebe ist

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