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Senioren Magazin Hamburg Ausgabe Mai 2013

Die göttliche Stimme im All

30 In diesem Wonnemonat Mai geben wir Ihnen Einblicke in das Leben undWirken einer der berühmtesten Sopranistinnen, die Deutschland hervorgebracht hat: Edda Moser. Edda Moser studierte Gesang am Berliner Konservatorium. Sie bekam anschließend Engagements am Stadt- theater in Würzburg, in Bielefeld und Hagen. Später sang sie auf den großen Büh- nen der Welt: Wien, London und New York. Dort trat sie mit berühmten Bühnenpartnern wie Placido Domingo, Luciano Pavarotti und Dietrich Fischer- Dieskau auf. 1968 sang sie zum ersten Mal in Salzburg unter der musikalischen Leitung von Herbert von Karajan, der sie auf die Bretter der weltberühmten Bühne der Metropolitan Opera in New York brachte. Dort feierte sie ihren spektaku- lären Einstand als „Königin der Nacht“. Viele Jahre gehörte sie zum Ensemble der MET. Vor 15 Jahren hat sie sich von den großen Bühnen verabschiedet, ist der Musik aber treu geblieben. Sie leitet an verschiedenen Instituten und Kon- servatorien Meisterklassen und hat an der Hochschule für Musik in Köln eine Profes- sur inne. Der Moderator und Journalist Giovanni di Lorenzo schreibt im Vorwort der Autobiographie von Edda Moser „Er- sungenes Glück“:„Unter den Sängerinnen des 20. Jahrhunderts ist Edda Moser eine Göttin. Sie gehört zu den Sängerinnen, die nicht nur große und virtuos eingesetzte Stimmen besitzen, sondern mit ihrer Stimme Menschen im Tiefsten berühren können.“ Und vielleicht berührt ihre Stimme in Zukunft auch Le- bewesen auf anderen, ganz fernen Planeten? Seit dem 20. August 1977 fliegt ihre Stimme in der Raumsonde Voyager 2 durchs Weltall. An Bord hat diese Sonde neben allerlei Messgeräten auch ein Geschenk an die Außerirdischen, die diese Raumsonde eines fernen Tages entdecken könnten: eine vergoldete Kupferscheibe. Auf dieser sind die unter- schiedlichsten Klänge und Bilder von unserer Erde. 115 Bil- der sind darauf, außerdem viele Grüße an die unbekannten Empfänger in 56 Sprachen – inklusive der Sprache der Wale. Auch Geräusche, die hier auf Erden zu hören sind wie Mee- resrauschen, Herzklopfen, Lachen oder das eines Kusses. Außerdem noch 90 Minuten Musik. Darunter die göttliche Stimme der Sopranistin Edda Moser. Als „die deutsche Stimme im All“ ist sie die einzige in Deutschland lebende Sängerin, der diese Ehre zuteil wurde. „Als die Anfrage aus Amerika kam, die von mir gesungene Arie der ‚Königin der Nacht‘ aus der Oper ‚Die Zauberflöte‘ von W. A. Mozart, mit auf diese LP pressen zu wollen, sagte ich natürlich sofort und Die göttliche Stimme im All: Kammersängerin Professor Edda Moser gern zu“, erzählt Edda Moser bei un- serem Treffen in Hamburg. Ihre zweite Leidenschaft, neben der Musik, gehört der deutschen Spra- che. 2006 gründete sie das „Festival der deutschen Sprache“, welches seit 2007 im historischen Goethe-Theater in Bad Lauchstedt stattfindet. In diesem Jahr am 6. und 7. September. Rolf Hoch- huth schreibt für das Festival ein Stück über Luther, das Anfang September zur Urauffüh- rung kommt. „Die Sprache ist eines unserer großen Kulturgüter“, sagt Frau Professor Moser. „Wir sollen und müssen uns wieder auf unsere Sprache besinnen. Ich freue mich, dass dieses Festival im Osten von Deutschland statt- findet, denn dort ist die Wiege der deutschen Kultur“. Während ihres Aufenthalts in Hamburg durfte ein Besuch im Observatorium in Bergedorf nicht fehlen. „Wenn meine Stimme schon durch das Weltall fliegt, möchte ich mich gern darüber etwas ausführlicher informieren“, erklärt die Kammersängerin. Astronom Dr. Dieter Engels (auf den Fotos mit Edda Moser zu sehen) emp- fing seinen berühmten Gast in der über 100 Jahre bestehenden Sternwarte. Er ließ die Grand Dame der Oper einen Blick durch das Teleskop werfen und beantwortete gern all ihre Fragen. Kann man die Voya- ger 2 noch beobachten und hat der Mond doch Einfluss auf die Menschheit? Wir er- fuhren, dass die Raumsonde noch sichtbar ist, obwohl sie inzwischen sehr weit von der Erde entfernt ist. Und, dass der Einfluss des Mondes auf die Erde schon anhand von Ebbe und Flut zu erkennen ist. Übrigens: Hamburgs „Tor zu den Sternen“ in Bergedorf ist für Besucher jedes Wochenende von 10-18 Uhr geöffnet. Die Mitarbeiter laden zu interessanten Vorträgen und zum Blick ins Weltall ein. Ein ganz besonderes Bonbon für Lieb- haber der klassischen Musik und be- sonders der von Edda Moser brachte die EMI jetzt auf den Markt: In einer Box mit neun CDs veröffentlicht Electrola Classics ein besonderes Kapitel Plattengeschichte mit Lie- dern, Arien und Gesprächen. In dieser brandneuen Edition wird ein sehr facettenreiches und per- sönliches Portrait der Künstlerin zu Gehör gebracht. Die EMI stellte uns so eine CD-Box zur Verfügung, die Sie nächsten Monat im SeMa gewinnen können. Text und Fotos Marion Schröder © SeMa

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