Spezielle Versorgung für Schwerstkranke in deren Zuhause
18 Ambulante Alten- und Krankenpflege Beratung und Hilfe bei Fragen rund um die Pflege Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung (SAPV)Timmweg 8, 22415 HH www.sdl-ev.de »Wir pflegen nicht nur den Körper, sondern wir kümmern uns auch um die Seele.« Im vertrauten Umfeld sterben zu dürfen wünschen sich die meisten Menschen. Darauf, dass dies in Erfüllung gehen kann, haben unheilbar Kranke auch einen recht- lichen Anspruch: nämlich auf spezialisierte ambulante Palliativ-Versorgung. Die spezialisierte ambulante Palliativ-Versorgung, kurz SAPV, zielt darauf ab, Lebensqualität und Selbstbestimmung schwer- kranker Menschen zu erhalten sowie zu fördern und ihnen ein würdevolles Lebensende zu ermöglichen – in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung oder aber in Hospizeinrichtungen.Auf diese besonders intensive Form der ärztlichen und pflegeri- schen Versorgung hat seit April 2007 einen Rechtsanspruch, wer an einer »unheilbaren, fortschreitenden Erkrankung leidet, dass dadurch die Lebenserwartung begrenzt ist«. Sichergestellt wird die SAPV über palliative Care Teams, PCTs. Im gesamten Hamburger Stadtgebiet sind inzwischen acht dieser Teams tätig. Eines davon ist das Palliativ Care Team Hamburger Norden. »Um alles kümmern« Seit Herbst 2009 begleitet und betreut das PCT Hamburger Norden mit seinen Pallia- tivfachärzten und palliativen Pflegefach- kräften jene, die unheilbar krank sind. In dem regionalen Netzwerk wird fachlich eng zusammengearbeitet. So lassen sich sämtli- che erforderlichen Leistungen rasch organi- sieren und bereitstellen, sagt Stephan Sagebiel, Leiter des Diakonie-Zentrums Rahlstedt, über den PCT Hamburger Norden: »Wir können daher ambulant einen hohen Aufwand betreiben«. Heißt konkret, »sich um alles zu kümmern« – unter anderem auch um das Einkaufen für die Patienten, deren Körperpflege und vieles andere, was erforderlich ist. Sagebiel, selbst Krankenpfleger und SAPV-Fachkraft, macht auch regelmäßig Dienst in der ambulantenVersorgung der Pa- tienten. Das ist sehr viel, keine Frage, »doch die Kräfte sind rar und der Bedarf wächst ständig«. Was laut Sagebiel künftig noch zunehmen wird. Denn die SAPV wird sehr gut angenom- men, »wir haben einen klaren Trend nach oben«. »Alles für die Linderung des Leidens tun« Bei der palliativen Versorgung von schwerkranken Menschen geht es nicht mehr darum, die Patienten zu heilen und ihr Leben zu verlängern – der große Unterschied zur Kranken- pflege. »Unser Anliegen ist es«, so Sagebiel, »die Betroffe- Informationen zum PCT Hamburger Norden geben: • Rüdiger v. Brocke, pflegerischer Sprecher des PCT und geschäftsführender Vorstand der Sozial- und Diakoniestation Langenhorn e.V.:Tel.: 040/53 28 66 37, Fax: 040/53 28 66 29, Mail: info@sdl-ev.de • Dr. med. Stephan Merten, ärztlicher Sprecher des PCT und Internist sowie Palliativmediziner: Tel.: 040/536 64 46 Gut begleitet auf dem letzten Weg Spezielle Versorgung für Schwerstkranke in deren Zuhause nen helfend zu begleiten und alles dafür zu tun, ihr Leiden zu lindern, um ihnen die restliche Zeit so angenehm wie möglich zu machen«. Starke Schmerzen, Übelkeit und Luft- not sind nur einige der Beschwerden, die den Patienten des PCT zu schaffen machen. Kann die Versorgung zu Hause nicht mehr adäquat stattfinden – was vorkommt – »vermit- teln wir an Hospize«. DieAn- und Zugehörigen der Patienten werden bei der SAPV selbstverständlich in alle erforder- lichen Schritte und Prozesse mit einbezogen und bekommen auch selbst entsprechende Beratung und Anleitung. Zweifelsohne ist dieseArbeit mitunter sehr belastend. Das enor- me Engagement ist jedoch auch unwahrscheinlich befriedigend: »Das, was sich die Patienten wünschen, für sie herbeizu- führen, macht uns glücklich und sehr dankbar«. Birgit Frohn © SeMa Stephan Sagebiel